Über mich

Im Alter von fünf Jahren nahmen meine Eltern mich zum ersten Mal nach Österreich mit. Seitdem haben wir jeden Sommerurlaub dort verbracht. Zweimal waren wir in der Schweiz, aber Österreich blieb immer unsere Nummer 1. Und ein anderer Urlaub in einem anderen Land? Das hat sich meine Mutter nur einmal getraut, vorzuschlagen. Jedes Jahr kamen mir die Tränen, wenn wir über die niederländische Grenze nach Hause fuhren. Seitdem hat sich eigentlich nicht viel geändert.

Ich liebe die Berge und ich liebe nicht nur den Sommer in Österreich. Sommer, Winter, Frühling und Herbst – jede Jahreszeit ist hier schöner als in den Niederlanden. Das „Kaiserwetter” im Winter, die wunderschönen Wandergebiete und Bergsteige, die Schnitzel und Knödel, der Schnaps, die Leute, der Platz und die Stille.

Im Laufe der Jahre entstand ein Verlangen nach mehr. Öfter in diesem wunderschönen Land sein. Vielleicht einmal für immer … Aber wie konnte ich diesen Traum als niederländische Steuerberaterin verwirklichen? Das ist nicht gerade ein Beruf, den man in einem anderen Land ausüben kann. Oder etwas ganz Neues? Gästezimmer in den Bergen vermieten? Das sind die ersten Gedanken, die einem durch den Kopf gehen. Aber ich liebe meine Arbeit.

Schließlich wurde mir klar, dass ich in unserer digitalen Welt nicht immer in den Niederlanden sein muss, um meiner Arbeit nachgehen zu können. In nicht einmal 8 Stunden Fahrzeit bin ich in Tirol. Ich beschloss, es darauf ankommen zu lassen. Und nicht nur das. Wenn ich schon so oft in Österreich bin, kann ich diese Zeit auch nutzen, um mich ins österreichische Steuerrecht einzuarbeiten.

Diese „Einarbeitung“ wurde bereits schnell ein ernsthaftes Studium. Der Beruf des Steuerberaters ist in Österreich nämlich geschützt. Das bedeutet, dass man über eine Berufsbefugnis verfügen muss, um sein Wissen auch in der Praxis umsetzen zu können. Und das war natürlich mein Hauptziel. „Als Bürgerin der Europäischen Union haben Sie das Glück, dass Sie nur zwei anstelle von drei Prüfungen erfolgreich ablegen müssen, und dann ist es einfach“, wurde mir gesagt. Es war gut, dass ich im Vorherein nicht richtig wusste, was auf mich zukam. Denn ich weiß nicht, ob ich mich dann darauf eingelassen hätte. In Österreich werden sehr hohe Ansprüche gestellt und ich bin deshalb auch sehr stolz, dass ich die Prüfung bestanden habe und dadurch die einzige und erste niederländische Steuerberaterin bin, die auch über die österreichische Berufsbefugnis verfügt.

In den zwei Jahren meines Studiums wurde mir klar, dass die schönste Art mein neu erworbenes Wissen anzuwenden, auch genau darin besteht. Nicht nur in Österreich, sondern genau dort, wo die Niederlande und Österreich aufeinander treffen. Ich kann und darf in beiden Ländern Klienten beraten, sodass sie nur einen Steuerberater brauchen. Jemanden, der ihre steuerliche Situation nach Möglichkeit optimieren kann und mit dem sie sich auch in ihrer eigenen Sprache verständigen können. Ist das nicht genau, was Niederländern in Österreich fehlt? Ich finde es eine Ehre und eine wunderbare Herausforderung, diese Rolle übernehmen zu dürfen.